top of page

Silvester und Fest der Taufe des Herrn:


Feste und Rituale des Übergangs vom alten ins neue Jahr - vom Weihnachtsfest in den kirchlichen Alltag


Übergänge galten vor allem in früher Zeit als gefährdet, daher hat man sie mit Ritualen verbunden, die helfen sollen, den Übergang zu bewältigen. So war Weihnachten ursprünglich ein altes Sonnwendfest, das die Christen später mit der Geburt Christi als dem wahren Licht verbunden haben. Das Licht spielt daher in dieser Zeit eine wichtige Rolle.

Der Weihnachtsfestkreis beginnt am 1. Adventsonntag und endet mit dem Fest der Taufe des Herrn. Zu diesem Anlass haben die kath. Frauen in St. Nikolaus die Eingänge zur Kirche und zum Friedhof festlich mit Lichtern gerahmt. In der Weihnachtszeit stehen die Botschaft des Lichts und des Friedens im Mittelpunkt, doch Licht und Friede sind stets gefährdet und müssen immer wieder neu angefacht werden. Daher wünscht man sich zu Jahresbeginn auch ein gutes und friedvolles Neues Jahr.


Am Silvesterabend – am Übergang zum Neuen Jahr - haben Benjamin in St. Nikolaus und Rita in St. Gertraud in der Wort-Gottes-Feier auf das vergangene Jahr zurückgeblickt: 2022 war ein Jahr, in dem sich vieles verändert hat: ein Krieg in Europa, Katastrophen und auch die Pandemie haben ihre Auswirkungen gezeigt und unsere Sicherheit erschüttert. Wir erlebten aber auch Hilfsbereitschaft und neue Aufbrüche als Zeichen der Hoffnung. Ein persönlicher Rückblick auf das eigene Leben ließ uns – neben manchem Schmerz – auch große Dankbarkeit spüren für alles was uns geschenkt wurde. Der Gottesdienst endete in St. Nikolaus mit dem Gedanken, dass jeder Tag ein Anruf Gottes an uns, ein Anruf der Liebe ist. Ein Anruf auch, sich Zeit zu nehmen, um Liebe zu üben und da zu sein für die Menschen, denn allein die Liebe kann zum Frieden beitragen, nur sie kann in ein friedlicheres neues Jahr führen.



Zu Beginn des Neuen Jahres haben die Sternsinger mit ihrer Aktion dazu beigetragen, dass benachteiligte Kinder in anderen Ländern ein Licht der Hoffnung sehen und erfahren. Diese Geste der Solidarität und des Respekts anderen gegenüber hilft mit, den Frieden zu fördern.

Ein weiteres Übergangsritual ist das Räuchern am Vorabend des Dreikönigstages. Das geweihte Wasser, die Kreide und der Weihrauch sind Zeichen der Gegenwart Gottes, mit denen wir unser Haus unser Gottes Schutz und Segen stellen wollen.


Mit dem Fest der Taufe des Herrn endet der Weihnachtsfestkreis. Dieses Fest geleitet uns mit dem Symbol des Taufwassers, als Zeichen des neuen Lebens mit Gott, in den Alltag unseres Lebens:

In der Wort-Gottes-Feier ging Gudrun ausführlich auf die Taufe Jesu und die Bedeutung der Taufe für uns ein. Jesus reihte sich ein in die Schar derer, die mit der Taufe ein neues Leben beginnen wollten. Für uns ist die Taufe ein Zeichen der Zugehörigkeit zu Jesus Christus. Durch die Taufe werden wir zu König*innen, Priester*innen und Prophet*innen gesalbt. Damit verbunden ist die Verantwortung, das Wort Gottes zu hören, es zu leben und glaubwürdig zu bezeugen, also unser Leben in den Bereich Gottes zu stellen.



Im Anschluss an die Deutung folgte die Weihe des Wassers. Alle Mitfeiernden konnten anschließend zum Taufbecken kommen; die Ministranten gossen ihnen geweihtes Wasser über die Hände, mit dem sie sich bekreuzigten. Mit diesem Ritual und den Segensworten konnten die Gläubigen die Bedeutung der eigenen Taufe verinnerlichen, denn wir alle erhalten durch die Taufe eine unvergleichliche Würde und haben Anteil am allgemeinen Priestertum, das uns in besonderer Weise mit Gott verbindet. Zum Abschluss erhielten alle Anwesenden ein Fläschchen mit geweihtem Taufwasser - verbunden mit dem folgenden Zuspruch von Egbert Schlotmann, der uns unsere Würde im Alltag unseres Lebens immer wieder bewusst machen kann:


Auch du bist ein König

auch du eine Königin

Trag deine Krone mit Würde

Verinnerliche deine Besonderheit

Finde deinen Platz-

Den einmaligen: nur für dich


Lächle deinem Leben zu

Setze neu deine Krone auf

Auch du bist eine Königin

Auch du bist ein König


bottom of page