Kirchliche Feste
Maiandacht
Unsere Maiandachten sind Zeugnis unseres Glaubens zu Jesus Christus, der durch Maria in die Welt gekommen ist.
Maria auf der Mondsichel (Maiandacht zum Herunterladen)
Christi Himmelfahrt
Das Fest Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag der Osterzeit gefeiert.
Im Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte finden wir die Erzählung von der Himmelfahrt Jesu, nachdem Jesus den Jüngern über 40 Tage hinweg immer wieder erschienen war. Himmelfahrt meint die Rückkehr Jesu in sein wahres Sein, aber nicht seinen Rückzug aus der Welt. Himmel ist der bildliche Ort Gottes, den wir Christen uns auch als Ziel des eigenen Lebens wünschen. Mit diesem Fest wird also eine neue Verbindung hergestellt: Der göttliche Himmel ragt in diese Welt hinein und vermittelt uns die Vision einer neuen Lebenswirklichkeit, die Verwirklichung des Reiches Gottes in dieser Welt, an der wir als seine Zeugen mitwirken.
Die Zeit vor dem Fest Christi Himmelfahrt verbindet sich in Liturgie und Brauchtum der römisch-katholischen Kirche mit den Bitttagen, vielerorts auch mit Bittprozessionen .
Pfingsten
Pfingsten ist ein Hochfest, an dem wir das Herabkommen des Hl. Geistes und die Gründung der Kirche feiern. Es wird am 50. Tag nach Ostern als feierlicher Abschluss des Osterfestkreises gefeiert und führt uns in den Alltag des Kirchenjahres hinüber. Der Pfingstmontag wurde in einigen Ländern als zweiter Feiertag beibehalten, zählt aber bereits zur Zeit im Jahreskreis. Papst Franziskus bestimmte 2018 den Pfingstmontag für die ganze Kirche zum „Gedenktag der seligen Jungfrau Maria, Mutter der Kirche“. Als Fest im Kirchenjahr wurde Pfingsten erstmals im Jahr 130 erwähnt. In der Zeit um Pfingsten wird auch die hl. Firmung gespendet, in der die Jugendlichen - gestärkt durch den hl. Geist - ihr Bekenntnis zu Christus bekräftigen, das in der Taufe ausgesprochen wurde.
Vielleicht kann uns dieses Fest gerade jetzt wieder Mut machen, wo viele vermeintliche Sicherheiten unerwartet weggebrochen sind.
Die Zeit vor Pfingsten erinnert uns an unsere Situation. Die Apostel haben sich ängstlich in ihre Häuser zurückgezogen; sie waren zutiefst verunsichert und wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Sie beteten und vertrauten sich der Initiative Gottes an - bis sie am jüdischen Wochenfest Schawout vom Hl. Geist erfüllt wurden. Da änderte sich alles. Die Anhänger Jesu fassten neuen Mut und traten öffentlich auf; aus ängstlichen Jüngern wurde bekennende Christen. Von diesem Moment an verstand sich die Schar der Jünger als Gottesvolk. Die christliche Gemeinde trat zum ersten Mal öffentlich auf, bekannte sich zu ihrem Glauben an Jesus von Nazareth und verbreitete in der folgenden Zeit furchtlos die neue Lehre von Jesus Christus. Aus diesem Grund bezeichnet man Pfingsten auch als „Geburtstag der Kirche“ und als Beginn der weltweiten Mission.
Durch das Wirken des hl. Geistes konnte Neues entstehen. Somit dürfen auch wir mit Hoffnung in den Alltag des heurigen Kirchenjahres gehen, der nicht mehr so ist wie bisher. Doch der hl. Geist schenkt auch uns die Kraft zum Durchhalten und zur Solidarität, die Kraft für einen Neustart im Glauben.
Fronleichnam und Herz-Jesu-Sonntag
Fronleichnam - Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi.
10 Tage nach Pfingsten feiern wir das Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi, auch Fronleichnam genannt. Das Fest hat nichts mit einem Leichnam zu tun, sondern bedeutet Leib des Herrn. Fronleichnam ist das große Dankfest für die Einsetzung des Allerheiligsten Altarsakramentes am Gründonnerstag und erinnert an das letzte Abendmahl.
Da in der Karwoche jedoch keine größeren Feierlichkeiten erlaubt sind, feiern wir Katholiken am Fronleichnamstag mit festlichen Umzügen, dass Jesus in der Gestalt des Brotes wirklich mitten unter uns ist.
Die Einführung des Festes geht auf eine Vision der heilgen Augustinerchorfrau Johanna Lüttich aus dem Jahr 1209 zurück, bei der sie eine Mondscheibe gesehen haben soll, die an einer Stelle dunkel war. Diese Stelle sollte mit einem Fest zu Ehren des Altarsakramentes gefüllt werden.
Papst Urban IV. führte im Jahr 1264 das Fest in der Folge des Blutwunders von Bolsena für die gesamte römisch-katholische Kirche ein und Papst Johannes XXII. legte 1317 den Donnerstag als Festtag fest. Eine große Bedeutung erlangte Fronleichnam nach dem Konzil von Trient, in dem die Kath. Kirche ihre Überzeugung von der Gegenwart Christi im verwandelten Brot und Wein bekräftigte.
Herz-Jesu-Sonntag
Am 3. Sonntag nach Pfingsten feiern wir den Herz-Jesu-Sonntag. Das Herz Jesu wird als Symbol für Jesu Liebe zu uns angesehen und verehrt.
Es waren vor allem die Jesuiten, die die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu verbreiteten. Papst Pius IX. führte 1856 den dritten Freitag nach Pfingsten als Hochfest des Heiligsten Herz Jesu ein, außerdem ist der erste Freitag jeden Monats der Herz-Jesu-Freitag. 1899 weihte Papst Leo XIII. gar die ganze Welt dem Herzen Jesu.
ln Tirol gewann die Herz-Jesu-Verehrung schon früher eine wichtige Bedeutung, denn die Tiroler Landstände haben sich 1796 - in einer Zeit der Bedrohung durch Napoleons Truppen - dem Heiligsten Herzen Jesu anvertraut, um den göttlichen Beistand zu erhalten. Die Vertreter der Landstände legten für das ganze Land ein Gelöbnis ab, das Fest des Heiligsten Herzen Jesu alljährlich feierlich zu begehen.
Dieser Herz-Jesu-Schwur hatte einen bis dahin noch nicht erlebten Zulauf an Freiwilligen zur Folge, der zum Sieg in der Schlacht gegen die Franzosen führte. Unter bayerischer Herrschaft wurde dieser kirchliche Feiertag verboten. Andreas Hofer erneuerte das Gelöbnis vor der zweiten Berg-Isel-Schlacht. Von da an wurde der Herz-Jesu-Sonntag in Tirol zu einem hohen Feiertag. Seither erneuern die Gläubigen Tirols alljährlich am Herz-Jesu-Sonntag das Herz-Jesu-Gelöbnis.
Gedanken aus einer Predigt unseres verstorbenen Pfarrers R. Edenhauser:
Welche Werte prägen das christliche Herz-Jesu-Fest?
Um den Herzen Jesu treu zu sein, muss man kein Tiroler sein. Wir müssen unterscheiden zwischen dem Sinn des Herz-Jesu-Festes und dem Tiroler Brauchtum und Nationalstolz, mit welchem es überlagert ist. Es ist wichtig, die Reihenfolge der Dinge zu beachten. Es ist das Herz-Jesu, das unser Brauchtum formen, bilden und prägen soll – und nicht umgekehrt
Das Herz-Jesu-Fest möchte uns daran erinnern, was das Wesen des Christentums ausmacht. Dieses Wesen ist Jesus selbst. Wenn wir sagen: das „Herz“ Jesu, dann meinen wir das, was Jesus in seinem Innersten bewegt hat.
Dann meinen wir das, was Jesus in unserem Innersten bewegen will.
Das „Herz-Jesu“ ist seine liebevolle Verbundenheit mit Gott, die sich in seiner liebevollen Verbundenheit mit allen Menschen äußert.
Das Herz-Jesu, die Liebe, die alle Menschen ohne Unterschied von Rasse, Sprache oder Kultur vereint, muss zur Mitte unseres Lebens werden.
Dann erst kann das Fest vom Herzen Jesu sein Versprechen einlösen.
Die kirchengeschichtlichen Informationen wurden teiweise aus Wikipedia entnommen.